Active Sourcing: Der Recruiting Turbo

Gute Mitarbeiter sind Mangelware

Die Zeit, in der sich das Recruiting Team nach Schaltung einer Anzeige bequem zurücklehnen, sich an der Vielzahl qualifizierter Bewerbungen erfreuen konnte und die Qual der Auswahl hatte, ist längst Vergangenheit. Immer mehr Unternehmen ringen branchenübergreifend um top ausgebildete und hochmotivierte Kandidaten.

Ganz klar, dass auch genau diese Kandidaten von ebenso engagierten und methodisch zeitgemäß agierenden Recruitern kontaktiert werden wollen. Und zwar idealerweise, bevor sie sich aktiv auf die Suche nach einem neuen Job machen.

Gezielte Direktansprache – the New Normal        

Das Angebot an Software zur Steigerung der Effizienz von Bewerberverwaltung oder der Einsatz von KI bei der Personalauswahl macht uns glauben, dass es ein Leichtes ist, an gute Bewerber zu gelangen. Tatsächlich ist es so, dass der Zeitgewinn durch Softwareeinsatz an anderer Stelle sinnvoll eingesetzt werden muss, nämlich in den persönlichen Kontakt und die aktive und verbindliche Kommunikation mit (potenziellen) Bewerbern.

Active Sourcing ist bei Recruiting-Verantwortlichen nicht mehr wegzudenken und bezeichnet somit sämtliche Maßnahmen zur proaktiven Recherche und Ansprache potenziell geeigneter Kandidaten. Der damit verbundene Aufwand ist jedoch nicht zu unterschätzen. Das können wir aus eigener Erfahrung bestätigen.

Seien Sie Ihren Kandidaten auf der Spur

Viele Recruiter erstellen anstelle eines realistischen Anforderungsprofils, das sich an den tatsächlich erforderlichen Kompetenzen für eine Aufgabe orientiert, ein Traumkandidatenprofil. Nur, dass diese Kandidaten so gut wie nicht existieren. Hinzu kommt, dass diejenigen, die das Profil zu einem hohen Prozentsatz erfüllen, sich selbst oft eher bescheiden einschätzen und sich möglicherweise gar nicht erst auf entsprechende Stellen bewerben.

Haben Sie ein realistisches Anforderungsprofil erstellt, muss eine ausführliche Recherche erfolgen, die an kriminalistischen Spürsinn grenzt: Bei welchen Unternehmen und in welchen Positionen arbeiten Kandidaten derzeit, die sich für Ihre Vakanzen eignen könnten. Anschließend müssen die Kanäle identifiziert werden, über die Sie mit geeigneten Kandidaten in Kontakt kommen könnten. Hier kommen die allseits bekannten Businessportale aber auch, je nach Profil, Nischenportale, fachliche Communities, Blogs, Social-Media-Kanäle oder aber Branchenevents in Betracht.

Nicht zuletzt sollten man sich vor einer Ansprache ein klares Bild über die eigenen Vorzüge als Arbeitgeber gemacht haben – im Vergleich zu den aktuellen Arbeitgebern der Zielpersonen und dem Markt an sich.

Mit persönlicher und verbindlicher Kommunikation überzeugen

Eine Direktansprache von Kandidaten muss immer persönlich erfolgen, idealerweise mit einem inhaltlichen Aufhänger. Man greift zum Beispiel einen bestimmten Kommentar in einem Businessportal zu einem relevanten Thema auf oder eine bestimmte Kompetenz, die die Person nachweislich erfüllt. Sie können dafür auch ruhig Ihre Fachkollegen einbeziehen, denn es sollte erkennbar sein, dass Sie sich mit dem Thema auch auskennen.

Achtung – das wahllose Versenden von Copy&Paste-Texten ist unbedingt zu vermeiden, wird sofort enttarnt und trägt nicht dazu bei, Ihre Arbeitgebermarke positiv abzuspeichern.

Statt ellenlange Texte zu formulieren, könnten Sie eine fachliche Frage integrieren, die an den Ehrgeiz der Person appelliert, primär aber dazu dient, eine Antwort zu generieren. So kommen Sie ins Gespräch. Es ist essenziell, stets schnell und flexibel zu reagieren und zeitnah den schriftlichen Kontakt in ein Telefonat zu überführen. Selbstredend, dass man sich an alle Absprachen hält und auch zu einem frühen Zeitpunkt weiterführendes Informationsmaterial zur Stelle und zum Unternehmen bereitstellt.

Steter Tropfen…

Mitunter sind geeignete Kandidaten zum Zeitpunkt Ihrer Ansprache aus unterschiedlichsten Gründen nicht wechselwillig. Es lohnt sich dennoch, in potenziell geeignete Kandidaten zu investieren, da sich Meinungen und Lebensumstände ändern können und Sie möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt zusammenkommen. Auch das sollte man stets ausdrücklich kommunizieren.

In der Zwischenzeit können Sie sich die Erlaubnis einholen, Ihre favorisierten Kandidaten in regelmäßigen Abständen zu kontaktieren, zu Events einzuladen oder die Registrierung in einem Newsletter vorzunehmen. Hier sind der Kreativität wenig Grenzen gesetzt.

Jobs bei der Foundever

Auch wenn wir Active Sourcing für unser eigenes Recruiting nutzen, freuen wir uns über Bewerbungen auf unsere offenen Stellen. Zu unseren aktuellen Stellenangeboten geht’s hier entlang.